Sind Sie in der Baubranche aktiv? Dann ist Ihnen das ‚Leistungsverzeichnis‘ sicherlich ein Begriff. Nicht selten werden diese Leistungsverzeichnisse als PDF-Datei übermittelt und sind damit weder maschinell auswertbar noch strukturiert nutzbar. Abhilfe schafft die GAEB-XML-Schnittstelle.

Was ist die GAEB-Schnittstelle?

GAEB steht für den Gemeinsamen Ausschuss Elektronik im Bauwesen. Der Ausschuss hat sich zum Ziel gesetzt, eine „gemeinsame Sprache aller am Bau beteiligten“ zu entwickeln bzw. zu fördern. Das ergibt Sinn: Wo viele verschiedene Akteure (mit meist unterschiedlichen IT-Systemen) zusammenarbeiten, können Abstimmungen und Datenaustausch sehr ineffizient und aufwendig werden.

Abhilfe schafft die GAEB-Schnittstelle: Ein standardisiertes, strukturiertes Austauschformat (XML) für z. B. Leistungsverzeichnisse. Wozu dient eine solche Schnittstelle?

Beispiel: Auftraggeber Franke möchte ein Projekt ausschreiben. Er erstellt ein Leistungsverzeichnis und stellt dieses allen Bewerbern als PDF-Datei zur Verfügung. Bewerber Heinze kopiert die gesamten 10 PDF-Seiten per copy-&-paste in eine Excel-Tabelle, um dort eine Kalkulation vorzunehmen. Beim Vergleich von PDF und Excel stellt er fest: Die Hälfte der Formatierungen wurden leider nicht übernommen, 2 Zeilen fehlen und außerdem hätte er gerne einen Vergleich mit vorherigen Leistungsverzeichnissen, was nicht möglich ist. Das ist leider nicht zufriedenstellend.

Hätte er die GAEB-Schnittstelle genutzt und statt Excel eine Datenbank-Lösung im Einsatz, dann hätte er ein fehlerfreies Leistungsverzeichnis, das er beliebig weiterverarbeiten und auswerten kann.

X83 und X84 ergeben das Leistungsverzeichnis

Die GAEB-Schnittstelle stellt je nach Austauschphase verschiedene Dateien bereit. Besonders interessant sind die beiden Dateien X83 (Angebotsaufforderung) und X84 (Angebotsabgabe). X83 enthält in der Regel schlicht die Leistungspositionen und Mengen. X84 beinhaltet die Preise zu den einzelnen Leistungspositionen. Verknüpft man beide Dateien, erhält man das Leistungsverzeichnis.

Doch wie verknüpft man diese (XML-)Dateien, die für Menschen kaum verständlich sind? Man braucht einen Programmcode, der diese Dateien einliest – und natürlich eine Software, welche die eingelesenen Dateien speichert, also eine Datenbank.

Die No-Code-Software Ninox erfreut sich im Bauwesen zunehmender Beliebtheit. Denn sie lässt sich beliebig an die individuellen Anforderungen und Wünsche eines Unternehmens anpassen und kann so auch sehr spezifische Prozesse abbilden. Vor kurzer Zeit habe ich eine GAEB-Schnittstelle mit Ninox entwickelt. D. h. Kunden aus der Baubranche können Leistungsverzeichnisse im X83-/X84-Format einfach per Klick in ihre Ninox-Datenbank einlesen. Dort können sie dann im Rahmen der Betriebsabläufe weitergenutzt werden – beispielsweise zur Angebots- und Rechnungsstellung. Das sieht wie folgt aus (siehe Screenshot):

  1. Die X83- und X84-Datei wird per Drag-&-Drop in das entsprechende Feld gezogen.
  2. Per Buttonklick werden die Dateien eingelesen und das Leistungsverzeichnis erstellt.
  3. Verknüpft mit den internen Daten können nun eigene Angebotspreise kalkuliert, Abrechnungen verglichen oder Projektstände ausgewertet werden. Auch ein Excel-Export des Leistungsverzeichnisses ist aus Ninox heraus möglich.

GAEB-Dateien konvertieren mit Ninox

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